Poltergeister

Aus Aloran Kompendium
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Poltergeister stellen eine Erscheinungsformen der sogenannten Spukgestalten dar. Sie bewohnen die Zwischenwelt der Schwelle, und ihre Natur ist von transzendenter Beschaffenheit. Im Gegensatz zu den eher harmlosen Gespenstern handelt es sich bei Poltergeistern um gefährliche und unberechenbare Verstorbene, die großen Schaden anrichten können.


Verbreitung

Poltergeister erscheinen selten und niemals zufällig. Im Gegensatz zu harmlosen Gespenstern machen sie durch ihre Zerstörungswut schnell auf sich aufmerksam und werden in ganz Eboria entweder durch magische Experten oder durch überliefertes Brauchtum bekämpft. Ihre Existenz ist stets an ein bestimmtes Unrecht oder traumatisches Erlebnis sowie an dessen Verursacher gebunden. Diese Bindung kennt keine geografischen Schranken, und die Orte ihrer Manifestationen in Essentia, der irdischen Welt, können vollkommen beliebig sein.

Ihr Dasein kann nur von kurzer Dauer sein oder auch unzählige Jahre überdauern. Manche werden aufgrund ihrer Bedrohlichkeit rasch ausgetrieben oder verbannt, andere hingegen sind so mächtig, dass die Lebenden über viele Jahre oder ganze Generationen hinweg von ihnen geplagt werden.

Bewusstseinszustand

Im Gegensatz zu Gespenstern, die sich ihres eigenen Todes oft nicht bewusst sind, verfügen viele Poltergeister über ein brennend klares Bewusstsein ihres Schicksals. Sie erinnern sich lebhaft an das erlittene Leid. Insbesondere, wenn es sich um Mord, Verrat oder Folter handelte. Daraus speist sich ihr Rachedurst, dem sie mit zielgerichteter Heimsuchung Ausdruck verleihen. Ein Teil von ihnen aber ist über diesen Zustand hinaus in einen Zustand absoluter Raserei entglitten. Diese Poltergeister sind nicht mehr fähig zu klarer Wahrnehmung. Ihre Existenz ist geprägt von tobender Verzweiflung. Jede Spur von Identität ist ausgelöscht und zurück bleibt ein Wirbel aus Emotion, der alles in seinem Umfeld in Mitleidenschaft zieht.

Bindung an Personen

Poltergeister sind stets an lebende Individuen oder Familien gebunden. Zumeist stehen diese mit ihrem Tod in Verbindung oder haben diesen verschuldet. Diese Bindung kann aus direkter Schuld entstehen, aber auch durch familiäre oder karmische Verstrickungen vermittelt sein. Anders als Gespenster, die meist passiv an einem Ort verweilen, verfolgen Poltergeister ihre Ziele aktiv – oftmals über große Entfernungen hinweg und unter Missachtung aller natürlichen Gesetze.

Manifestation

Während Gespenster häufig subtil wirken und kaum wahrnehmbar bleiben, manifestieren sich Poltergeister mit unmissverständlicher Wucht. Ihre Heimsuchungen äußern sich unter anderem durch das gewaltsame Umherwerfen von Gegenständen, unerklärliche Explosionen, Brände oder Zusammenbrüche, körperliche Angriffe auf die betroffene Person, nervenzerfetzende Geräusche und durchdringende Kälte. Ihre Manifestation in Essentia, der irdischen Welt, ist oft erschreckend und bedrohlich verzerrt. Manche wirken wie von Qualen deformierte Abbilder ihrer früheren Gestalt, andere erscheinen als körperlose Schatten voller Zorn. Anders als Gespenster, die zumeist unbewusst erscheinen, wählen Poltergeister meist den Zeitpunkt ihrer Manifestation gezielt, um maximalen Schaden zu erzielen.

Erlösung

Die Erlösung eines Poltergeists ist deutlich komplexer als bei einem Gespenst. In jenen Fällen, in denen noch ein Rest Bewusstsein vorhanden ist, kann die Offenlegung der Wahrheit über das erlittene Unrecht oder die gerechte Bestrafung des Schuldigen zur Ruhe führen. Jedoch sind viele Poltergeister so tief im Schmerz und Wahnsinn gefangen, dass keine Form der Versöhnung möglich ist. Für solche Wesen bleibt nur die gewaltsame, arkane Verbannung in das Totenreich von Chthonia. Dieser gefährliche Zauber kann jedoch nur von einem erfahrenen Magus durchgeführt werden kann.